26. Tour 19.07.25 – Man(n) nehme

Wieder einmal war die Wettervorhersage nicht oder nur bedingt aussagekräftig. Sah es bis Mitte Woche für unsere Samstagstour noch eher regnerisch aus liess die Prognose ab Donnerstag alles offen. Da in der Regel niemand gerne nass wird, empfahl es sich bei der Streckenwahl darauf zu achten nicht allzu weite Kreise um das heimatliche Zentrum zu ziehen um notfalls rasch wieder im trockenen zu sitzen.

Die Rezeptur für die Tour lautete deshalb: Man nehme altbewährte Touren der näheren Umgebung, zerlege sie in einzelne Abschnitte und setze diese neu zusammen. Und siehe da, herausgekommen ist eine abwechslungsreiche Tour von 85 Km  durchsetzt mit knapp 800 Hm, die alles beinhaltete was des Radlers Herz begehrt. Flachstücke, Anstiege und Abfahrten bunt gemischt.

Trotz Ferienabwesenheiten fanden sich eine Teilnehmerin flankiert von fünf Teilnehmern kurz vor Start beim Eisweiher ein. So konnte kurz nach neun, bei noch angenehmen Temperaturen aber bereits schwülen Bedingungen, gestartete werden. Radsportlich gesehen war und ist dieser 19. Juli eine äusserst geschichtsträchtiger Tag, aber dazu komme ich später noch. Vorerst verschoben wir uns auf flachem Terrain via Altweil nach Eimeldingen und schlugen, besser gesagt fuhren, dabei bereits einige Haken um den Hauptverkehrsstrassen möglichst zu entgehen. Die Getreidefelder die wir dabei passierten waren mehrheitlich bereits abgeerntet, wohl eine Folge eines sehr heissen Juni.

Vorerst flach ging es bis Efringen weiter, bevor es allmählich sanft zu steigen begann. Fast unbemerkt hatten wir in Tannenkirch die ersten knapp hundert Höhenmeter absolviert bevor wir uns auf die Abfahrt nach Riedlingen begaben. Da wir aber schon bald zur Siedlung am Holz abbogen fiel die Abfahrt äusserst kurz aus. So richtig mit Schuss nach Riedlingen ging es erst auf der L34 nachdem wir die Siedlung bereits passiert hatten. Den Schwung in die Steigung nach Kandern mitzunehmen gelang auch noch einigermassen so dass es, zwar nicht mehr mit Schwung dafür umso mehr Elan, in die Hauptsteigungen des Tages Endenburg und Sallneck ging. In drei Stärkeklassen, sprich drei Zweiergruppen gelang es diese zu bezwingen. Gianni und Harald räumten gefolgt von Robi und mir die Strecke frei , Johanna und Martin sicherten nach hinten ab. 

Mit einer kleinen Schlaufe, vorbei am Restaurant Hirschen, nahmen wir die Abfahrt ins kleine Wiesental unter die Räder. Mit wenig Gegenwind konnten wir die stets leicht abfallende Strecke bis Wieslet, als kompakte Formation, zügig hinter uns bringen. Ein abrupt vor uns bremsendes Auto sorgt beim Überqueren der Brücke in Wieselt für zusätzlichen Adrenalinausstoss - bremsen, ausklicken, abstehen und hoffen das keiner hinten reinknallt – reagieren, denken und handeln – gefühlt alles gleichzeitig, enorm was diese Hirnwindungen in Sekundenbruchteilen zu verarbeiten imstande sind.

Dankbar für den folgenlos verlaufenen Zwischenfall bogen wir auf den Veloweg nach Maulburg, der uns zu den letzten 3.5 Km Steigung hoch nach Adelhausen brachte. Nach rauschender Abfahrt durch Minseln konnte unser Zug erst kur vor Degerfelden gestoppt werden. Harald war beim Wechsel auf den Veloweg eine Kante zum Verhängnis geworden. Die Depannage allerdings hätte die Zeiten der Schlauchwechsel-Challenge im Velo Club der diesjährigen Tour de Suisse buchstäblich pulverisiert. Wer kann der kann. Mit leichter Verzögerung kamen wir dann aber doch noch zu unserem Abschlusstrunk – der Dank für die Begleichung der Rechnung geht an Johanna, herzlichen Dank.

Irgendwas war doch noch mit diesem 19. Juli. Richtig, vor genau 122 Jahren endete an diesem 19. Juli die erste Tour de France nach sechs Etappen und einer Gesamtlänge 2'428 Km in Paris. Die durchschnittliche Etappenlänge betrug demnach 404.67 Km. Gewonnen wurde sie mit einem Schnitt von 25,678 km/h von Maurice Garin. Sein vorsprung auf den Nächstplazierten Lucien Pothier betrug 2:59:31 h.

Auch noch zu erwähnen, etwas weniger weit zurück, 1954 veröffentlichte ein gewisser Elvis seine erste Single That’s All Right.

24. Tour 05.07.25 - 11 – Narrenzahl, Meisterzahl,Masslosigkeit?

Auf jeden Fall hätte es mit den 22 Rädern die von ebenso vielen Beinen angetrieben wurden auch für eine Fussballmannschaft gereicht. Wobei der Schreibende, als bekennender Bewegungslegastheniker, wohl keine grosse Hilfe gewesen wäre. Die Schnellrechner unter euch werden es schon blitzschnell erfasst haben, 22 Beine = 11 Teilnehmer.

Verschiedene Bedeutungen werden dieser Zahl zugeordnet. Im Karneval als Narrenzahl gefeiert, symbolisiert sie die Einheit und Gleichheit aller Narren. In der christlichen Symbolik wiederum wird sie, da sie die 10 Gebote und die menschliche Hand überschreitet, als Zahl der Sünde und Masslosigkeit betrachtet. In der Numerologie ist sie eine Meisterzahl, die für Intuition, Erleuchtung, Inspiration und spirituelles Wachstum steht.

Fassen wir also Zusammen, eine Meistereinheit von 11 an Masslosigkeit leidenden Narren trieb an diesem 5. Juli, auf der Suche nach Erleuchtung, ihr Unwesen auf den Strassen unser Region. Wir sollten während dieser Tour aber auch noch mit mehr Anerkennung bedacht werden. Ganz genau genommen waren es ja nur zehn die gemeinsam starteten. Einer startete nämlich eine halbe Stunde früher und übertrug uns damit die Aufgabe seiner Einholung. Fast pünktlich 09.00 ging es los, wir wollten ihm ja schliesslich nicht noch mehr Vorsprung einräumen. 

Bei noch angenehmen Temperaturen, die Nacht hatte doch etwas mehr Abkühlung gebracht als auch schon, ging es, via Kraftwerk Kaiseraugst, Rheinfelden entgegen. Parallel zur Autobahn fahrend registrierten wir, dass wir gegenüber auf derselben sich befindenden Kolonne zur deutschen Grenze deutlich schneller unterwegs waren. Über das Feldschlösschenareal näherten wir uns der Einfahrt in ein Tal ohne eigentlichen Namen. Der Reihe nach durchfuhren wir Magden, dort heisst es Tal des Magdnerbaches – Maisprach, hier wird es als südliche Talsohle des Sonnenberges beschrieben – und am Ende das Tales Buus, wo es als Buuser Talsenke bezeichnet wird. 

Eine Talsenke war war allerdings nicht auszumachen, vielmehr begann es unmittelbar vor Buus schon merkbar zu steigen. So richtig bergan ging es aber auf der Überfahrt nach Hemmiken. Auf den knapp 4 Km galt es Steigungsprozente >10 zu überwinden. Den nächsten Anstieg von Hemmiken nach Wegenstetten, absolvierte unsere nunmehr aufgepumpte Beinmuskulatur, nach kurzer Abfahrt, mit Bravour. Dies brachte uns auf dem Kulminationspunkt die Wertschätzung als rüstige Rentner, ausgestellt von einem jüngeren Pärchen, ein. Nachdem die Abfahrt nach Wegenstetten absolviert war, standen noch die zwei letzten Anstiege auf dem Programm. Als erstes der langgezogene vor Schupfart, gefolgt von dem kurzen knackigen nach Eiken. Ersteren hatten wir schon bei einer Ausfahrt im Frühling absolviert. Damals, gegen heftigsten Gegenwind kämpfend kamen wir, auf dem kleinen Kettenblatt kaum hoch. Diesmal ging es mit dem Grossen, fast mit singen und pfeifen. Woher das Pfeifen kam, verschweigt des Schreibers Höflichkeit. Mit Sicherheit weder von Gianni noch von Pascal die duellierten sich, als kleine Pünktchen unhörbar, weit vorne um den Bergpreis.

Volles Rohr, den gesamten Schwung aus der Abfahrt mitnehmend, ging es in Schupfart gleich rein in die letzte nennenswerte Steigung des Tages, wo der Vorauseilende bereits auf uns wartete und zum Miteilenden mutierte. Der Tatbestand der Masslosigkeit war vollzogen und als einheitliche Meistereinheit überquerten wir die Brücke bei Bad Säckingen um den restlichen Heimweg auf deutschem Boden zu absolvieren. Wie üblich, auf diesem Streckenabschnitt diente das Kickerhüttle in Degerfelden der ersten Erholung.

Bei der Wahl der Getränke konnte keine Masslosigkeit festgestellt werden. Am Schluss ist halt immer Alles das was man daraus macht und eine Bedeutung nur eine Frage der Wichtigkeit die man ihr zugesteht.

22. Tour 21.06.25 - Nach Bergalingen Vorderösterreich

Am bereits schon wieder längsten Tag des Jahres fand die 22igste Tour 2025 statt, die Gefahr in die Dämmerung zu kommen deshalb äusserst gering. Zeit genug also das angestammte Jagdgebiet zu velassen und Richtung Osten auszudehnen. Maximal 29°C waren vorhergesagt, 34 wurden es zum Schluss. Ein Quartett (André, Christoph, René und Hanspeter) fand sich zu dieser Jagd in neuen Gefilden am Eisweiher, dem Startpunkt zu dieser Tour, ein. Zu diesem Stelldichein im kleinen Kreis kam es weil viele der üblichen Verdächtigen wegen Abwesenheit oder anderweitigen Verpflichtungen passen mussten.

Schon 25°C zeigte das Themometer als wir uns um 9.30 Uhr auf den Weg, entlang der Wiese, zum ersten Zwischenziel Schopfheim machten. Nutzen wir doch diesen Abschnitt um mal zu sehen was der Kalender für diese Datum so hergibt. Nebst der Geburt der Vinylschallplatte 1948, läuft der deutsche Sprinter Armin Hary 1960 im Letzigrund 100m erstmals in 10,0 Sekunden. Noch weiter zurück, 1527, stirbt in Florenz Nicolo di Bernardo di Machiavelli, Politiker, Philosoph, Diplomat und Dichter. Nach ihm ist der sogenannte Machiavellismus benannt, dessen Kernaussage da lautet - In der Politik sind alle Mittel, auch unethische, erlaubt um zum Ziel zu gelangen – ohne Rücksicht auf Kollateralschäden. Eine Philosophie an die sich unsere Politiker immer öfter und gerne halten.

Ob dieser Betrachtungen hatten wir einen gewissen Kreisel in Maulburg (nur etwas für Insider) ohne Muskelprellungen durchfahren und befanden uns im Aufstieg nach Kürnberg. Angesichts dessen was noch kommen sollte, absolvierten wir diese Steigung sozusagen mit angezogener Handbremse als «Gruppo completo». Immer wieder schön die darauf folgende Abfahrt via Hasel nach Wehr. 

Statt aber nun gemütlich zum Rheinufer weiter zu rollen, ging es erst jetzt in die Hauptsteigung des Tages, hoch nach Bergalingen und damit begann auch die bereits angesprochene Jagdgebietserweiterung. Als moderat und nicht allzu steil hatte ich meinen Kameraden diesen Anstieg angepriesen, so jedenfalls hatte ich ihn in meiner Erinnerung abgespeichert. Frohen Mutes pedalten wir also in die ersten Kehren hinein. Als uns die Bordcomputer mehrheitlich Steigungsprozente zwischen 6,5 und 10% anzeigten wurde uns vor Augen geführt wie die Erinnerung alles viel weniger schlimm erscheinen lässt. Früher war eben doch alles besser. Irgendwann standen wir doch zu viert oben und genossen die schöne Landschaft Vorderösterreichs.

Man wird sich jetzt fragen, was will er eigentlich immer mit diesem Vorderösterreich? Wir befinden uns doch in DE. Aus heutiger Sicht richtig. Gehen wir aber rund 220 Jahre zurück, für uns zwar eine Ewigkeit weltgeschichtlich aber nur ein Augenschlag, befänden wir uns tatsächlich innerhalb der österreichischen Grenzen zu Zeiten der Habsburger. Vorderösterreich begann ab 1799 zu zerbröckeln und im Pressburger Frieden musste es von den Habsburgern endgültig aufgegeben werden. Das Gebiet wurde auf verschiedene Herrschaftshäuser aufgeteilt und auch später noch einige Male neu verteilt. Die Schweiz gab es damals schon, das erste deutsche Kaiserreich wurde erst 65 Jahre später am 18. Januar 1871 gegründet

Nachdem nun das Rätsel um, ich schreibe es jetzt zum letzten Mal, Vorderösterreich geklärt ist, konzentrieren wir uns auf die Fortführung der Tour. Für die Mühen des Aufstieges wurden wir mit einer doppelt so langen Abfahrt, 12.4 Km über Willaringen, belohnt. Auf gut ausgebauten Strassen genossen wir eine Talfahrt die diese Bezeichnung auch tatsächlich verdient.

Da aber jede Talfahrt, die Börsianer sind froh darum, einmal zu Ende geht, fanden auch wir uns im Flachland wieder. Noch kurz etwas Hektik in und um Bad Säckingen und schon rollten wir zügig aber entspannt dem Rhein entlang unserer Heimat entgegen.

Es war anstrengend, es war geschichtsträchtig, es war warm sehr warm, es war schön und in der Erinnerung wird es noch viel besser sein.

19. Tour 31.05.25 – Ab ins Gäu, genauer ins solothurnische Gäu

Und schon wird es kompliziert. Im Volksmund, also bei den Eingeborenen, pardon Einheimischen, wird das ganze Gebiet zwischen Oensingen und Olten einfach nur s’Gäu genannt. Diese Bezeichnung meint aber nur nur das Gebiet zwischen Oensingen und Egerkingen. Das solothurnische hingegen umfasst die gesamte Region von Oensingen bis Olten, im Norden begrenzt durch den Jura, im Süden durch die Aare.

Das umreisst dann auch schon die Anforderungen dieser Tour, man muss irgendwie über den Jura hin und auch über den Jura wieder zurück. Gut das mit dem Zurück könnte man umgehen indem man dem Aareverlauf bis Koblenz folgen würde um dann entlang des Rheines nach Hause zu gelangen. Allerdings nähme man damit auch zusätzliche 70 Km in Kauf.

Dann also doch lieber über beide Hauenstein. Angesichts der zu erwartenden Temperaturen wurde bereits um 10:00 Uhr gestartet, dabei Christoph, Gianni, Robi, beide Martin und ich selbst. Martin S. ganz ungewohnt auf seinem motorlosen Cannondale, da sich im Regen Südfrankreichs der Akku seines E-Rennvelos verabschiedet hatte, weshalb er sein Tagesziel in Oberdorf auch bereits erreicht hatte. Die verbliebenen fünf nahmen zu diesem Zeitpunkt bereits das erste Hindernis des Tages in Angriff, den oberen Hauenstein. Wie gewohnt bildeten sich im Aufstieg Leidensgemeinschaften. Vorneweg Gianni und ich gefolgt von Robi, den Abschluss bildeten Christoph und Martin. So jedenfalls habe ich es noch in Erinnerung.

Als Gianni und ich ein Tandem überholten rief man uns hinterher, macht doch das mal mit einem Tandem (oder so ähnlich), naja irgendwie bildeten wir ja auch ein Tandem, einfach auf vier Rädern.

Nachdem auf der Passhöhe alle verschnauft und sich am Brunnen erfrischt hatten ging es weiter nach Bärenwil, mit 778 Metern die höchstgelegene Gruppensiedlung im Kanton Baselland und damit gleichzeitig auch der höchste Punkt der Tour.

Anschliessend ging es in einer rasanten Abfahrt, die im Wissen um möglichen Steinschlag unterwegs, mit einigem Respekt absolviert wurde. Tatsächlich muss es kurz zuvor einen Unfall gegeben haben wie Warndreiecke und Polizei vermuten liessen. Da die Unfallstelle aber bereits geräumt war konnten wir problemlos passieren.

Nach kurzer Sammlung in Hägendorf wurde sogleich der der erste Halt im Restaurant Linde in Kappel, mittlerweile unsere Stammbeiz auf dieser Tour, angesteuert, wo wir sehr freundlich, mit der Frage habt ihr eine gute Tour gehabt,  empfangen wurden. Der Halt gestaltete sich völlig relaxt, niemand schien Zeitdruck gehabt zu haben und so blieben wir den auch, in Gesprächen um Dies und Das, durchaus etwas länger sitzen.

Da aber Alles irgendwann mal ein Ende hat, ging es durchs Gäu, entlang der Dünnern, so heisst der Fluss den wir zur rechten Seite hatten, weiter nach Olten.  

Knapp fünf Kilometer Aufstieg lagen nun auf dem Weg zur anderen Juraseite vor uns. Das Szenario vom oberen Hauenstein wiederholte sich, einfach in leicht anderen Zusammensetzungen. Diesmal auf der Passhöhe des unteren Hauenstein, bildete sich aus den Gruppenfragmenten des Aufstieges für die Abfahrt wieder eine homogene Einheit.

Immer wieder erstaunlich wie schnell man vom Kulminationspunkt, auf zwei muskelbetriebenen Rädern, als kompakte Gruppe, das Homburgertal hinunter, via Sissach in Liestal einfährt.

Nach den 33°C am unteren Hauenstein gönnten wir uns im Schänzli ein Panaché zum Abschluss, und zwar fast geschlossen ein Grosses. Eine Stange wäre quasi schon durch die Nase verdampft.

16. Tour 10.05.25 - Maglia Rosa

von André Fürbringer

Heute wieder einmal ins Elsass gefahren, mit Start am Niederholzboden. Pünktlich fanden sich 10 Ciclisti darunter Gianni, H.J. Martin S., Martin W., Harald, André, Christoph, Claude, Robi und Roland das Maglia Rosa ein.

Die Maglia Rosa (italienisch für "Rosa Trikot") ist das berühmte Führertrikot beim Giro d'Italia, einer der wichtigsten Radrennen der Welt. Wir waren aber in Frankreich aber für Roland hat dies seine eigene Geschichte oder Symbol, «preisträchtig, Zeitbonifikationen und das Ziel des Puschens?».

Zur Geschichte wäre zu sagen: Das Elsass ist eine Region im Nordosten Frankreichs, die an Deutschland und die Schweiz grenzt.

Das Elsass wäre bekannt für:  - Seine malerische Landschaft mit Weinbergen, Wäldern und Flüssen

                                                     - Seine reiche Geschichte und Kultur, die von der römischen Zeit bis zum Mittelalter reicht

                                                     - Seine leckeren Spezialitäten wie Tarte flambée, Baeckeoffe und Käsekuchen

                                                     - Seine Weinproduktion, insbesondere Riesling und Gewürztraminer.

Alles wurde bei Seite gelassen da wir gar keine Zeit hatten all das zu geniessen, Velofahrer halt!

Bereits beim ersten Bergpreis versagte zum X-Male Martin S. Motorantrieb. Trotz seinem Missgeschick schleppte er sich bis Folgensbourg rauf wo er aber kapitulierte und den Heimweg antrat. Schon da wusste er keine Chance eine Zeitbonifikation zu erhaschen. Also waren es nur noch 9, kommt mir immer die Geschichte in den Sinn, 10 kleine Negerlein, da waren nur noch 9. Zum Glück kam es nicht so weit und 9 schafften die rasante Abfahrt von Berentzwiller nach Jettingen.                                              Da zeigte sich schon bald in der Strassenmitte das Maglia Rosa und puschte aufs Tempo, auch H.J. griff an nachdem es Ihm schon auf der Dreisrosenbrücke zu schnell war.                                                                                                                                        Somit mussten wir das Tempo rasant anziehen um die Zeitbonifikation vom Maglia Rosa in Schach zu halten. Es war Spass und der nächste Stutz in Jettingen war wieder das natürliche Bremsmanöver.

Über Steinsoultz, Durmenach, Werentzhouse, Fislis wo Roland das Maglia Rosa vor mir verteidigte, denn schliesslich pokerte er immer um 10 Sekunden und Gentlemen- like war überholen kein Thema. Weiter über Biedertal fuhren wir nach Rodersdorf wo wir von Harald zu Bier und Apéro kurzfristig eingeladen wurden.

Vielen herzlichen Dank Harald es war uns eine grosse Ehre im wunderschönen Garten unseren Durst stillen zu dürfen. Somit blieb uns nur noch die Heimfahrt mit einem taktisch klugen Halt vom Maglia Rosa gefordert, «vielleicht wegen den 10 Sekunden Zeitbonifikation» nach Reinach, St. Jakob, nach Riehen. 75km und 600 Hm zählte unser Tacho zu Hause.

15. Tour 03.05.25 – Nach em Räge schint Sunne...

singt das Jodelduo Martely Mummenthaler–Vrenely Pfyl im Refrain des, 1945 von  Artur Beul komponierten, gleichnamigen Schlagers. Irgendwo in meinen hintersten Hirnwindungen hat sich dieses Lied aus Kindertagen, bedingt durch meinen der volkstümlichen Musik zugewandten Vater, fast gezwungenermassen festgefressen. Jedenfalls kam es mir an diesem Samstagmorgen wieder einmal in den Sinn. Als ich um sechs Uhr in der Früh zum ersten Mal erwachte prasselte nämlich der Regen so ziemlich sintfflutartig herunter. Kurz den Tank leeren und weiterschlafen, das wars mit der heutigen Samstagstour, dachte ich mir.

Eigentlich wollte ich schon absagen, entschloss mich aber dann doch noch zur Konsultation der diversen Regenradars. Bei dem verhangenen Himmel erschien mir deren Meinung, die einen regenfreien Tag anpries, einigermassen unglaubwürdig. Unter dem Motto die Hoffnung stirbt zuletzt (aber sie stirbt) sagte ich die Tour nicht ab. Tatsächlich waren die Strassen beim Start um 11:00 Uhr schon beinahe abgetrocknet. Fünf weitere Unerschrockene fanden sich beim Treffpunkt, ebenfalls hoffend, ein.

Man kann es vorwegnehmen die Hoffnung zahlte sich aus, es wurde beinahe von Kilometer zu Kilometer besser und nachdem wir Liestal passiert hatten begann sich der Himmel tatsächlich so langsam zu entwölken (dieses Wort gibt es tatsächlich). Wir nahmen es dankend zur Kenntnis. Die Ortschaften Sissach, Gelterkinden, Rotenfluh reihten sich aneinander bevor uns der Anstieg nach Anwil bevorstand. Nicht nur, aber auch, der hohen Luftfeuchtigkeit geschuldet schoss uns der Schweiss aus allen Poren. Zumindest den nicht motorisierten. Die Zwei mit Akkupower pedalten locker vorneweg und unterhielten sich dabei vermutlich über die Vor- und Nachteile ihrer zwei unterschiedlichen Systeme. Das sah schon ziemlich locker aus.

Nun denn, wo es hoch geht, geht es auch wieder runter und zwar vorerst, sozusagen ohne einen einzigen Pedaltritt, nach Kienberg. Ab dort war die muskuläre Unterstützung wieder gefragt. Auf der bis Frick weiterhin abfallenden Strasse wurden, unter Einsatz hoher Trittfrequenzen, Tempi gegen die 50 km/h erreicht. Damit drehte sich das Pandel wieder auf die Seite der motorlosen.

Nach einem Tankstopp an einem Brunnen in Wittnau beruhigte sich das Ganze dann wieder und deutlich geordneter und geschlossener gestaltete sich die Einfahrt in Frick.

Unter mittlerweile schon fast sonnigem Himmel konnten wir die Fahrt nach Wallbach, mit Ausnahme von zwei kurzen Teilstücken, stressfrei auf vom übrigen Verkehr abgeschotteten Velowegen fortsetzen. Ausgangs Wallbach galt es einmal mehr die Anhöhe zum Egelseehof zu überwinden. Die Steigung kann in zwei Abschnitte eingeteilt werden. Dem ersten kann, da er den Rhythmus bricht, ein wenig der Rolle des Spielverderbers zugeordnet werden, dem zweiten, da er einen wieder deutlich Fahrt aufnehmen lässt, die des Motivators. Dementsprechend motiviert fuhren wir denn auch in Möhlin ein, welches wir sogleich über den Hinterausgang, vorbei an den Salinen, durch denn Wald, über den Waldweg Richtung Rheinfelden verliessen.

Unter dem Sonnenschirm – ebbe Sunne schint - im Restaurant Bahnhof in Kaiseraugst liessen wir die Ausfahrt genüsslich ausklingen. Damit wäre der Bogen zu Eingangs erwähntem Lied, dessen Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist, wieder geschlagen. Es gab von diesem Lied nämlich, nebst anderen, auch noch eine englische Version mit Titel «Toolie Oolie Doolie (The Yodel Polka)». Am erfolgreichsten in der Darbietung der Andrew Sisters die damit 1948 Platz 3 der US Charts erreicht haben sollen. Da in den 40er Jahren die musikalischen Rechte zwischen der Schweiz und der USA noch nicht geregelt waren, entging dem Komponisten Artur Beul damit ein Vermögen.

Wer nun Lust hat auf eine musikalische Kostprobe dem seien die nachfogenden Links empfohlen

https://www.youtube.com/watch?v=N9WP-U7Tj1I

https://www.youtube.com/watch?v=oREQ0r9EjUk

https://www.youtube.com/watch?v=y7SxaBIJbc0

 

14. Tour 26.04.25 – Nullrunde

Anlässlich meines kürzlich gefeierten Geburtstages hatte ich zum Abschluss der Tour zu einer kleinen Nachfeier eingeladen. Leider lag der Termin etwas ungünstig, was sich in den Chatmeldungen wiederspiegelte - bi vo bis in de Ferie… bi e paar Daag in de Ferie… bi uff Mallorca… bi in Capolago… in Pella… - schade. Aber man muss auch das positive sehen, unsere Kuchenstücke wurden immer grösser.

So starteten wir denn zu fünft, bei spätwinterlichen oder frühfrühlingshaften Temperaturen, von welcher Seite man immer es betrachten möchte, schon um zwölf Uhr zu einer 60 Km Schleife ins badische Umland. Von Grenzach ging es, bei ca. 11°C und leichtem Gegenwind, via Degerfelden zur Holzbrücke kurz nach Nollingen, bei der wir nach links in die erste Steigung einbogen und an deren Ende wir uns in Karsau befanden. Nach einer kurzen Abfahrt bogen wir in die Nordschwabener Strasse ein.  Durch dieses etwas höher gelegene Tal, an dessen Ausgang uns die nächste Steigung erwartete, erreichten wir, richtig, dass etwa auf der Mitte des Dinkelberges gelegene Nordschwaben.  Mit 471 m ü. NHN der höchst gelegene Ortsteil von Rheinfelden. Es heisst nicht mehr über Meer, sondern über Normalhöhennull. Zumindest in DE.

Wie jeder Tag des Jahres musste auch dieser 26. April für einige kuriose Feiertage hinhalten. Unter anderem war es der – rettet die Frösche Tag, hatten wir auf unserer Fahrt keine gesehen – erinnere dich an deinen ersten Kuss, ist zu lange her – oder der – umarme einen Australier Tag, war auch gerade keiner zur Stelle. Anstelle all dessen durften wir eine rauschende Abfahrt nach Dossenbach geniessen. Obwohl, die Zehen konnten es nicht so richtig geniessen. Allmählich wurde die Blutzufuhr in die Extremitäten nämlich gedrosselt was sich mit zunehmendem Kältegefühl bemerkbar nachte.

Da kam die nächste Steigung genau richtig. Eigentlich hätte zu diesem Zeitpunkt schon längst die Sonne hervorschauen müssen, aber dummerweise wusste die nichts davon. So mühten wir und uns denn unter weiterhin trübem Himmel rüber nach Schopfheim. Nun mussten wir uns nur noch kurz die Ecke Wieslet – Weitenau einverleiben bevor wir uns, entlang der Wiese, endgültig Pizza und Kuchen näherten.

Inmitten von Schmaus und Trank brachte es Robi auf den Punkt, kalorienmässig muss diese Tour als Nullrunde verbucht werden. Dem halte ich entgegen – einmal ist keinmal.

13. Tour 19.04.25 – Wunschkonzert

Die ganze Woche war geprägt von durchzogenem Wetter mit entsprechenden Temperaturen. Zwar nicht wirklich kalt aber eben auch nicht warm. Dazu war noch das Osterwochenende angesagt. Lediglich auf den Tag zwischen Karfreitag und Ostersonntag wurde ganz passables Wetter gemeldet. Aus diesem Grunde entschloss ich mich mal vorsichtig abzutasten wer ist überhaupt da (und steht nicht in der 15 Km Karawane am Gotthardt), und wer hat allenfalls Lust auf eine Tour zwischen den Feiertagen.

Das Echo kam schnell. Luscht joo, aber, im muess am fimfi dehai sii, i sott scho am vieri zrug sii well am fimfi kemme d’Gescht, mi Frau het mr dr ganz Noomidaag frei gee, i kennt koo aber mit fascht Null Kilometer in de Bai, i ha mit dr Fau  gschwätzt und d Chance isch 50:50. Es war alles dabei, ein Wunschkonzert vom Feinsten. Ich ha mi rund sächzig Joor zurggversetzt gfyylt, do isch amme die erschti Froog uff em Spielplatz au gsi, wenn muesch deahai si. Aber gut, es ist Ostern und da darf man sich ja auch mal was wünschen.

Als Quersumme aus dem Ganzen resultierte eine Tour von rund 55 Km Länge. Vom Otto-Wenk Platz ging es, direkt via Hinterausgang, nach Grenzach und weiter nach Degerfelden. Wie schon eine Woche zuvor liessen wiederum zehn Fahrer die Speichen surren. Darunter, nach gut  dreijähriger Abwesenheit, auch Peter der, bereits jetzt das Comeback des Jahres sein dürfte. Als wir in Eichsel links abbogen tönte es plötzlich von der Seite, du machsch mi fertig. Roland hatte sich die Stelle seines Angriffes schon die ganze Nacht visualisiert, allerdings auf Basis einer anderen Streckenwahl. Damit war sein Ganzes Konzept zunichte. Dafür weiss er nun, viele Wege führen nach Adelhausen. Unserer war ein wenig hintenrum.

Ein Kurzer Halt in Adelhausen liess die Gruppe wieder zusammenschliessen. Gemeinsam stürzten wir uns in die Abfahrt nach Maulburg wo zwei, einer davon berüchtigt, Kreisel auf uns warteten. Nach Durchfahrt Derselben erreichten wir schon bald Wieslet. Zwei kurze Steigungen und eine Abfahrt weiter bogen wir in Schlächtenhaus bereits in die letzte Steigung, zur Kirche nach Hofen ein.

Vor 134 Jahren, 1891, wurde die Kirche fertig gestellt. Bei jeder Durchfahrt frage ich mich, wie kommt man auf die Idee an dieser exponierten Stelle eine Kirch zu errichten. Tatsächlich hat das immer wieder zu Problemen geführt. Vor allem durch Stürme wurde immer wieder das Dach abgedeckt, Fenster gingen zu Bruch und auch vor Feuer wurde sie nicht verschont. Von 1942 bis 1948 war das Geläute unvollständig weil die beiden grösseren Glocken abgeholt, eingeschmolzen und zu Waffen umgearbeitet wurden. Waren das dann gesegnete Waffen?

Schnell weiter, bevor es zu philosophisch wird. Von da an ging es sowieso bergab, zumindest bis Steinen. Das allgemeine Fahrverbot welches uns auf dem Wiesenradweg aufhalten wollte sahen wir einfach nicht. Der Polizist in unseren Reihen möge es uns verzeihen. Die Aussicht auf das versprochene Bier in Kellers Rebberg war zu verlockend als dass wir uns noch vom direkten Weg abbringe liessen. An däre Schtell, Hansjörg härzligge Dangg fir d'Bewirtig.

 

12. tour 12.04.2025 - Nur fürs Protokoll

Zum ersten Mal warm, zum ersten Mal kurz. Nicht die Tour, die war mit knapp 90 Km die bisher längste in diesem Jahr,  gemeint sind Ärmel und Hosenbeine und das ist in jedem Jahr das endlich Erlebnis. Entsprechend war denn auch der Aufmarsch. Neun gestandene Ciclisti fanden sich beim Eisweiher ein. Erfreulich! Aufgrund eines kürzlich erschienen Artikels in der Riehener Zeitung, gesellte sich ein Debütant, der sich völlig unkompliziert sofort integrierte, hinzu und machte das, am Döggelichaschte  wurd me saage, Stängeli voll.

Motiviert ging es via Haltingen – Eimeldingen zum Stauwehr Altrhein in Märkt wo sich der Rhein, bis Breisach, in den schiffbaren Rheinseitenkanal und den Rhein oder alten Rhein teilt. Entlang dieses Rheinseitenkanals befuhren wir fast ein wenig Niemandsland bevor wir, über das Kraftwerk Kembs, endgültig auf Elsässerboden wechselten.

 

Auch das war schon anders. Von 1871 bis zum Ende des 1. Weltkrieges gehörte Kembs zu Elass-Lothringen und somit zum Deutschen Reich. Ohnehin durchfuhren wir,  entlang des Rhein Rhone Kanals und durch die Elsässer Hardt, sehr geschichtsträchtiges Gebiet. Beidseits des Rheins sind noch immer Bunkeranlagen des 2. Weltkrieges zu finden. Mahr als 40'000 Granaten sollen hier abgefeuert worden sein. Diverse am Mémorial du Pont du Bouc ausgestellt Waffen erinnern an diese dunkle Zeit. Da wird einem wieder einmal bewusst wieviel Glück unsere Generation hatte von Derartigem bisher verschont worden zu sein.

 

Zuvor hatten sich bereits in Nyffer Zwei, erlaubterweise, von der Gruppe entfernt. Sie wählten den etwas kürzeren Weg und steuerten den Rheinübergang bei Neuenburg auf direktem Weg an. Wir verabschiedeten sie mit dem Auftrag den Zwischenhalt in Bad Bellingen zu organisieren und genügend Tische und Stühle bereitzustellen.

Den wunderschönen Tag wollten wir uns von so viel unschöner Vergangenheit nicht verderben lassen weshalb wir schleunigst die Bouc Brücke überquerten um die Fahrt auf der anderen Kanalseite in Richtung Otmarsheim fortzusetzen. Schnurgerade führt die Strasse durch ein Waldstück. Ich nenn es für mich, der schlechten Strasse wegen, immer ein wenig Wald von Arenberg. Auf die Frage wie man dieses, meiste vorentscheidende Waldstück bei Paris Roubaix am besten durchfährt, antwortete Roger de Vlaeminck, bei einem seiner vier Siege, in der Mitte und möglichst schnell. Und genauso hielten wir es auch.

Bei Anfahrt der Rheinbrücke kam etwas Unruhe ins Feld. Der erst kürzlich installierte Fahrradweg ist zwar gut gemeint, die Auffahrt auf denselben aber eher unglücklich gewählt. So verpasste ich leider die erste Auffahrt, wofür allerdings auch die Gegenfahrban zu überqueren gewesen wäre. Damit sich die Gruppe wieder sortieren konnte wurde vor nochmals ein kurzer Halt eingelegt bei dem René ganz trocken anmerkte – nur firs Protokoll, mir hän bis do aane e 28iger Schnitt. Auf den Haarschnitt bezog sich das nicht, der war bei allen nach hinten gebürstet.

Der Rückenwind auf den wir uns, angesichts des Gegenwindes auf der andern Seite, gefreut hatten, zeigte uns die lange Nase. Währendem wir den Rhein überquert hatten, hatte auch der Wind seine Richtung geändert und blies uns von Steinenstadt her erneut von vorne ins Gesicht. Was solls? Etwas tiefer über den Lenker beugen und weiter.

In Bad Bellingen wurden wir von der Vorhut bereits erwartet. Das Lager war errichtet, Tische und Stühle bereitgestellt. Naja, das mit dem Stühle zählen müssen wir noch üben. Da ist noch Luft nach oben. Zufrieden und vergnügt genossen wir Getränke und Kuchen bevor wir uns auf den restlichen Heimweg machten, bei dem wir via Bamlach doch noch ein paar Höhenmeter hinzufügten.

 

7. Samstagstour 22.03.2025 - Primavera Im Kandertal

Die Fasnacht 2025 ist Geschichte, die Meisten haben sich von den Nachwehen erholt und so langsam stellt sich «la primavera» der Frühling auch bei uns ein. Mit la primavera verbinden wir Radsportler natürlich unwillkürlich auch Mailand – San Remo, das erste der fünf Radsportmonumente welches gleichzeitig auch den eigentlichen Auftakt zur Klassikersaison darstellt.

Während es zum Start der knapp 300 km langen Fahrt entlang der ligurischen Küste kalt war und regnete, was wir zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht wussten, durften wir unsere Samschtigstour bei zwar leicht bedecktem Himmel aber doch immerhin 20°C starten. Unter den sechs Teilnehmern André, Hanspeter, Harald, Martin, René mit Roland auch ein Absolvent des Milano – San Remo Amatori. Ganz im Stile des vecchio italiano präsentierte er sich denn auch im Finisher Trikot. Wenn nicht heute wann den dann, oder Ehre wem Ehre gebührt.

Mit der 67 km langen Tour die via Kandertal zur einzigen nennenswerten Steigung nach Feuerbach führte, begnügten wir uns, gegenüber Denjenigen die das von Berufes wegen ausüben, mit einer rund 78% kürzeren Strecke. Ob dem sanften Frühlingserwachen, welches sich in ersten Blumen und zarten Knospen bemerkbar machte, allerdings nicht minder begeistert.

In Riedlingen verabschiedete sich Roland, von der Fasnacht immer noch leicht angeschlagen, für kurze Zeit von der Gruppe. Er steuerte Schliengen auf direktem Weg an und liess damit den, nennen wir ihn heute, Poggio di Feuerbach aus. Nachdem wir entlang dem Feuerbach, den nordwestlichsten Stadtteil Kanderns der, überaschenderweise, Feuerbach heisst erreicht hatten, schraubten wir uns, mitten durch die Ortschaft zum Waldparkplatz hoch. In etwa zwei Wochen dürfte die Kirschenblüte hier weiss erglänzen lassen.

Von nun an gings bergab. Nicht mit uns aber mit der Strassenführung und das bis Schliengen. Entsprechend schnell befanden wir uns in der Rheinebene und auf der Anfahrt nach Bad Bellingen wo Roland bereits das Lager für uns errichtet hatte.

Mit italienischem Cappuccino und deutschem Käsekuchen rundeten wir die Tour ab. Erste Mutmassungen über den Ausgang der World Tour Prüfung wurden vorgenommen. Befürchtet wurde eine erneute Machtdemonstration von Tadej Pogacar. Diese sollte sich später allerdings als nicht zutreffend erweisen. Gut für den Radsport.

Bei den Recherchen zum Datum der heutigen Ausfahrt bin ich darauf gestossen, dass genau vor 90 Jahren, am 22. März 1935, vom Berliner Funkturm, vom Fernsehsender Paul Nipkow, das erste reguläre Fernsehprogramm der Welt vom  ausgestrahlt wurde.

 

4. Samstagstour 22.02.2025 – Chateaubriand

Sicher jedem aufgefallen, die Strecke der 4. Samschtigstour konnte bei deutlich milderen Temperaturen absolviert werden. Zwar fehlte die Sonne, trotzdem war es unter dem verhangenen Himmel deutlich angenehmer und auch der mögliche Regen blieb aus. So war den erfreulicherweise auch gleich eine Verdoppelung der Teilnehmerzahl zu verzeichnen.

Acht Ciclisti, Gianni, André, René, Silvio, Martin S., Martin W., Roland sowie der Tourenleiter, fanden sich am Treffpunkt ein. Dr Silvio und ich faare bis Muulburg mit und geen dert iiber Adelhuuse diräggt uff Däägerfäälde ins Kickerhüttle. Isch das OK? Klar Roland isch OK, mache mr esoo.

So fuhren wir denn der Wiese entlang bis sich die Wege in Maulburg fürs Erste trennten. Die sechs Verbliebenen pedalten weiter Richtung Schopfheim, schlängelten sich durch die Ortschaft durch und bogen auf der anderen Seite auf die Eichener Strasse, deren Fortsetzung die alte Wehrer Strasse ist, ein. Unvermittelt befanden wir uns in der Steigung Richtung Wehr. Mit maximal 10 Steigungsprozenten ging es kurz nach Eichen in das steilste Stück des Aufstieges. Der Tourenleiter der kurz zuvor den Bidon auf dem Strassenbelag deponiert hatte (jetzt trifft die Flääsche nit emool me dr Flääschehalter) und deshalb kurz anhalten musste, hatte zu diesem Zeitpunkt gerade wieder aufgeschlossen.

In gewohnter Manier stürmte Gianni vorneweg und machte den Weg frei für die Nachhut. Rückkehrer Martin S. der beim Start noch nicht ganz sicher war ob es für die ganz Strecke reichen würde war nach immer dabei. Damit war auch diese Frage geklärt.

Nach dem nicht zu langen Aufstieg ging es in die Abfahrt nach Wehr, auf dem noch ein Trekker zu überholen war. Bergab kein allzu schwieriges Unterfangen. Über Öflingen gelangten wir an die, von einem Naturschutzgebiet umgebene, Weramündung wo uns eine ca. 300 Meter lange Gravelstrecke erwartete.

Entlang des Rheines  erreichten wir das Kraftwerk Schwörstadt, wo einmal mehr, auf Höhe Karsau, unsere heissgeliebte Rampe zu erklimmen war. Via Nollingen erreichten auch wir Degerfelden, wo wir im Kickerhüttle bereits erwartet wurden.

Sichtbar zufrieden und mit verschmitzten Gesichtern, das Chateaubriand sei vorzüglich gewesen, sassen sie am Tisch und leckten sich noch immer die Lippen. Es sei ihnen gegönnt.

Nach Stärkung und den üblichen Sprüchen nahmen wir die restliche Rückfahrt unter die Räder und erreichten gemeinsam das Ziel.

 

 

3. Samstagstour 15.02.2025 – Saukalt

Die Wettermeldung lautete sonnig bei 4-6°C. Die vier Teilnehmer Gianni, René, Roland und meine Wenigkeit konstatierten, sonnig ja aber bei saukalt. Der Ausdruck "saukalt" stammt angeblich aus der Zeit als es noch keine Kühlschränke gab, weshalb die Schweine im Winter geschlachtet wurden. Durch die Kälte hatte man mehr Zeit, das Fleisch zu verarbeiten, ohne dass es gleich verdarb. So wurde die Kälte im Winter zur Saukälte. Bei Saukälte war also Schlachttag angesagt.

Geschlachtet wurde niemand, frische blieben alle, verdorben ist meines Wissens keiner. Geplant war eine Tour via Aesch ins nahe Leimental. Schon kurz nach dem Start tönte es von hinten, wenn i kalt ha drai i um. Kurzer Halt und Lagebesprechung. Mein Vorschlag zur Streckenänderung fand Zustimmung. Statt Richtung Westen ging es nun Richtung Osten. Sprich durch die Hard via Kaiseraugst nach Rheinfelden. Trotz Sonne liess der von vorne kommende Wind die Temperaturanzeige nicht über 2°C steigen. Einzig die kurze Steigung Ausgangs Augst sorgte für etwas Erwärmung. Exponierte Körperteile wie Finger und Zehen hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits abgemeldet.

Bei Überquerung der alten Rheinbrücke in Rheinfelden kam etwas Pflastersteinfeeling auf. Paris – Roubaix für Anfänger. Mit dem Wind im Rücken waren uns auf dem Rückweg via Herten nach Grenzach schon beinahe warme 3-4°C vergönnt. Beim Hörnli stellte sich die Frage Einkehren ja, aber wo? Roland schlug das Restaurant im Humanitas vor. Warum nicht? Das passt ja von Jahr zu Jahr besser.

S Velo nimm i aber iine. Jo Roland mir versteen das. Also Mit dem Velo in der Hand durch den Haupteingang rein und hinten gleich wieder raus. Den einzig freien Platz innerhalb des Gebäudes überliessen wir grosszügig Roland.

Den Vorschlag von René prophylaktisch gleich eine Anmeldung auszufüllen erachteten wir dann doch als etwas verfrüht und verschoben das vorerst. Laider hän mir bi dääre Glägehait weder s’Rollaator Röösli no dr Doogter FMH aatroffe. Aagäblig sin die im Momänt anderwyytig beschäftget.

 

 

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